Das Material
Holzweichfaserplatten - was ist das überhaupt?
Holzfasern sind ein altbewährter und dabei sehr effektiver Dämmstoff. Durch ihre physikalischen Eigenschaften und ihre relativ hohe Rohdichte eignen sich Holzweichfaserplatten auch hervorragend als Schalldämmung in Boden, Wand und Decke und als besonders effektiver Schutz gegen die sommerliche Hitze.
Heutzutage gibt es verschiedene Verfahren zur Herstellung der Holzfaserplatten.
Die DHD Holzfaserplatten sind ausschließlich im Nassverfahren hergestellte Platten an, die ohne künstliche Zusätze gebunden sind.
Herstellungsverfahren:
Nassverfahren:
Die altbewährte Holzweichfaserplatte wird im Nassverfahren hergestellt. Das heißt, die frischen Holzfasern werden gemahlen und mit Wasser bzw. Wasserdampf zu einem Brei verkocht. Inhaltstoffe des Holzes werden dabei gelöst und verbinden beim Pressen und Trocknen die einzelnen Fasern fest miteinander. Also sind im Nassverfahren hergestellte Holzfaserplatten ohne Zusatzstoffe durch die holzeigenen Bindemittel sehr stabil verklebt und somit ausschließlich aus Holz.
Diese Methode ist ökologisch sinnvoll und hat sich millionenfach bewährt. Die Eigenschaften der Platten verändern sich erfahrungsgemäß auch über viele Jahrzehnte nicht.
Die herstellbare Dicke ist dabei leider begrenzt. Bei größeren Stärken als 25 mm werden mehrere Schichten mit Weißleim verleimt.
Platten für den Außenbereich müssen wasserabweisend sein und enthalten deshalb ca. 1 - 2% Paraffin. Unterdachplatten müssen besonders witterungsbeständig sein und werden daher mit Latex oder Bitumen vergütet.
Die Firma Doser bietet aus Überzeugung ausschließlich Holzfaserplatten an, die im Nassverfahren hergestellt wurden! Das verwendete Holz hat eine FSC Zeritifizierung.
Trockenverfahren:
Auf dem Markt gibt es immer mehr Holzfaserplatten, die im Trockenverfahren hergestellt werden. Dabei werden die Holzfasern durch Kunststofffasern bzw. Kunstharze miteinander verklebt. Hier kann auch trockenes Altholz verwendet werden. Außerdem ist es möglich, größere Plattenstärken zu produzieren als im Nassverfahren. Teils auch zu einem günstigeren Preis. Der Anteil der künstlichen Verbindungsstoffe beträgt je nach Hersteller ca. 4 - 12%.
Oft werden die Kunden auch nicht über das Herstellungsverfahren aufgeklärt. Der Kunde glaubt, mit einer Holzfaserplatte ein Naturprodukt zu kaufen, bekommt aber ungewollt ein Kunststoffprodukt.
Die Trockenplatten sind erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Es gibt noch keine Erfahrungswerte, wie sich die Festigkeit der Verbindung über die Jahre verändert.
Das renommierte Institut für Baubiologie und Ökologie in Neubeuren hat einige dieser Produkte genau unter die Lupe genommen und im Juni 2012 einen interessanten Artikel zum Thema Isocyanate / PUR-Kleber in "Öko"-Produkten veröffentlich. Den Artikel finden Sie hier.
Verwendung:
Holzweichfaserplatten eignen sich für die Dämmung fast aller Gebäudeteile.
So können Holzweichfaserplatten als Trittschall- und Wärmedämmung im Bodenbereich eingesetzt werden. Die Holzfasern haben auch einen leicht abfedernden Effekt ohne in der Höhe nachzugeben. Das wirkt Gelenkproblemen entgegen. Auch zur Dämmung von Wänden innen und außen sind sie sehr gut geeignet, die dann direkt verputzt werden können. Hier verwendet man vorzugsweise festere und stabilere Platten mit ca. 250 kg/m³ Rohdichte. Weichere Dämmplatten mit etwas besserem Dämmwert sind zum Beispiel als Aufdachdämmung zu empfehlen.
Bei der Dämmung von Außenfassaden bieten die Holzfasern den Vorteil der Dampfdurchlässigkeit. Wenn ein auf diesen Dämmstoff abgestimmter Putz verwendet wird kann man praktisch keine Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel bekommen. Dem Gebäude wird keine dichte Kunststoffhülle übergestülpt.
Im Innenbereich können Holzfaser-Dämmplatten sehr gut in Kombination mit Lehmputz verwendet werden. Das hat einen wunderbar positiven Effekt auf das Raumklima. Die Kombination der beiden altbewährten Baustoffe sorgt für einen Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich der Raumluft. Zusätzlich zu diesem natürlichen „Klimaanlagen-Effekt“ kann auch eine Wandheizung in den Lehmputz eingebracht werden, wobei der Lehm die angenehme Strahlungswärme gleichmäßig verteilt. Mit der „DHD Schalldämmwand“ auf Basis des DHD 50 Dämmelementes können auch Trennwände im Innenbereich schnell und einfach errichtet werden. Die nur 10 cm dicke Wand, mit Lehmputz versehen, bietet zum tollen Raumklima auch noch einen hervorragenden Schallschutz.
Nachhaltigkeit:
Holzfaserplatten sind aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Sie sind sehr widerstandsfähig und werden eine sehr lange Zeit ihren Dienst tun.
Wenn sie später einmal entsorgt werden müssen sind sie aber nicht etwa Problemmüll wie viele andere Dämmstoffe, sondern können einfach verbrannt werden. Zwar benötigt man relativ viel Energie, um die Platten herzustellen, die konventionellen Dämmstoffhersteller prangern dies oft als Nachteil an, jedoch wird Energie in den Platten gespeichert und kann später als Heizenergie wieder verwendet werden. Bei der Verbrennung von Holz wird immer nur Co² freigesetzt, das der Baum zu Lebzeiten aus der Luft aufgenommen hat und das ein anderer Baum problemlos wieder aufnehmen kann. Bei der Verbrennung von Erdölprodukten wird Co² freigesetzt, das vor vielen Millionen Jahren unter die Erde gelangte, sodass das Leben für Säugetiere erst möglich wurde.
Schallschutz:
Holzweichfaserplatten verhalten sich schalltechnisch sehr träge und weisen eine hohe Masse auf. Dadurch sind sie ein idealer Schallschutz.
Beispielsweise die "DHD Schalldämmwand", ein nicht tragendes Innenwandsystem aus Holzweichfasern mit nur 10 cm Stärke (2 x DHD 50 Dämmelement mit 250 kg/m² Rohdichte) und beidseitig mit 5 mm Lehmputz versehen erreichte im Laborversuch eine Luftschalldämmung von 40 db (Rw).
Im Bodenbereich wurden von der Firma DHD einige verschiedene Aufbauten im Schalllabor geprüft. Die Grafiken finden Sie in unserem Hauptprospekt (hier drücken). Das 50 mm starke DHD 50 Dämmelement allein erwirkt bereits eine Trittschallminderung von 22db (ΔLw,p).
Dampfdiffusion:
Die Dampfdiffusionsfähigkeit der Holzfasern ist besonders vorteilhaft bei einer Außendämmung. Eventuell in der Wand auftretende Feuchtigkeit und der Dampfdruck von innen können problemlos nach außen abgegeben werden. So entsteht kein Schimmel und das Raumklima im Inneren wird verbessert.
Beim Wand- oder Dachaufbau sollte man immer darauf achten, dass die dampfdichteste Schicht möglichst weit innen im wärmeren Bereich liegt, um schädliche Tauwasserbildung zu vermeiden.
Wenn man sich für eine Dämmung auf der Innenseite entscheidet, sollte man auf jeden Fall genau berechnen, inwieweit und an welcher Stelle eine Dampfbremse benötigt wird.
Als Hilfsmittel gibt es auf dem Markt diverse Dampfbremsbahnen mit unterschiedlichen Wasserdampfwiderstandswerten. Die erforderlichen Werte können mit speziellen Computerprogrammen berechnet werden.
Sommerlicher Hitzeschutz:
Sonnenenergie kann heute vielfältig genutzt werden. Ihre Wärmeenergie sollte allerdings nur kontrolliert in ein Gebäude einfließen können, um sie sinnvoll zu nutzen. Für ein angenehmes Wohnraumklima ist eine gute Wärmedämmung wichtig, die die Wärme dort hält, wo man Sie haben will: im Winter drin, im Sommer draußen.
Deshalb ist neben einem hohen Dämmwert auch die Wärmespeicherkapazität entscheidend. Je höher die Wärmespeicherkapazität eines Stoffes ist, desto besser ist er für den sommerlichen Hitzeschutz geeignet.
Holzweichfaserplatten können mit Ihrer hohen Wärmespeicherkapazität von 2000-2100 J/(kg*K) und aufgrund ihrer hohen Rohdichte (z.B. DHD 50 W: 250 kg/m³) die Wärme auf ihrem Weg ins Gebäudeinnere sehr lange speichern. Während der nächtlichen Abkühlung wird die Wärme wieder nach außen abgegeben.
Brandschutz:
Holzweichfaserplatten sind als normal entflammbar eingestuft. Das heißt sie können sich im Brandfall entzünden. Jedoch brennen sie relativ langsam und ermöglichen so einen größeren Zeitrahmen für Rettungs- und Löscharbeiten als andere Dämmstoffe. Die Entwicklung von schädlichen Rauchgasen entspricht etwa der von gewöhnlichem Holz.